Im Sattelhof sind die Hühner los
HejHej, Giesi und Napa sind mal wieder aus ihrem Gehege ausgebüxt. Pickend und scharrend wuseln die drei Hühner durchs Gebüsch rund um den Sattelhof, suchen Wurm, Käfer und Co. Das lebenslustige Geflügel gehört zum Sattelhof, der intensivpädagogischen Einrichtung des Vereins für Innere Mission im Bremer Norden.
Als der Sattelhof sich vier Sundheimer-Hühner im Mai 2024 anschaffte, wartete der großzügige Hühnerstall mit Auslaufgehege schon auf das Federvieh. Mithilfe von Spendengeldern konnte die Einrichtung den Stall finanzieren, aufgebaut haben ihn Mitarbeitende und Bewohner in Eigenregie. Die vier Hühner, deren Zahl mittlerweile auf 10 angestiegen ist, sind aus dem Alltag des Sattelhofes nicht mehr wegzudenken.
Einrichtungsleiterin Gerburg Gérard weiß, wovon sie spricht, wenn sie sagt: „Einmal Hühner, immer Hühner.“ Sie hält sich privat selbst Hühner.
Auch einige Mitarbeitende überlegen mittlerweile, sich Federvieh zuzulegen. Braucht jemand eine Auszeit, geht’s ab zu Hühnern, runterkommen. „Den Hühner zugucken beruhigt“, heißt es dann. Die jugendlichen Bewohner mit ihren oftmals sozialen Schwierigkeiten profitierten ebenfalls vom Umgang mit den Tieren, hat die Einrichtungsleiterin beobachtet. „Sie haben einen sozialpädagogischen Effekt auf die Jungs. Alle kümmern sich um die Hühner. Sie füttern sie, holen die Eier, wissen, was sie fressen. Das ist wirklich schön zu sehen, was die Tiere bewirken.“
Plötzlich war auch Hassan da. Hassan, der Hahn. Als Erklärung hieß es, wo Hühner sind, muss auch ein Hahn her. Also wurde ein Hahn besorgt. Nur begannen die Hühner „plötzlich“ das Glucken. Mit dem Ergebnis, dass 13 Jungtiere um die Alten herumflitzen und sich ihres jungen Lebens erfreuen.
Genauso wie sie das Leben auf dem Sattelhof mit ihrer ganz ureigenen Hühnermagie erfüllen. Und den Speiseplan des Sattelhofs zuverlässig um eine Zutat bereichern: „Eier. Täglich.“