„Ich geh mit meiner Pflegerin raus!“
Frische Luft und Sonne, das lässt sich Erika K. nicht nehmen. Leise lächelnd sitzt sie auf ihrem Balkon, genießt das fröhliche Kinderlärmen von nebenan, das Spiel von Licht und Schatten der nahen Bäume. „Mir geht es gut“, antwortet sie etwas schüchtern auf die Frage nach ihrem Wohlbefinden. Zwei wache Augen gucken einen freundlich an. Bedachtsam streckt sie ihre schmale Hand zum Gruß entgegen.
Noch vor zwei Jahren wären solche Gesten undenkbar gewesen, erzählt ihre Tochter Monika J.. Regelrecht apathisch sei die Mutter da gewesen. „Mama war lange nur wie im Koma, sie war gar nicht richtig ansprechbar“, schildert Monika J. den damaligen Zustand der Mutter. „Wir hatten Angst, dass sie stirbt.“
Regelmäßig kam ein Pflegedienst und versorgte sie. „Aber wir waren nicht zufrieden“, so Monika J.. Der geistige und körperliche Gesundheitszustand der 87-Jährigen änderte sich nicht, „uns fehlte auch die Empathie“, bemängelt die Tochter. Gemeinsam entschieden sich Monika J. und ihre beiden Brüder, es mit einem anderen ambulanten Pflegedienst zu versuchen. Und trafen bei ihrer Suche auf die mission:ambulant gGmbH, den ambulanten Pflegedienst des Vereins für Innere Mission.
„Ich feier die mission:ambulant! Ich bin so froh, auf den Pflegedienst der Inneren Mission gestoßen zu sein“, macht Monika J. ihrem Glück Luft. „Mama ist jetzt kognitiv viel fitter, auch körperlich hat sich viel verbessert. Und sie ist viel sicherer geworden. Mit mir will sie schon gar nicht mehr spazierengehen“, erzählt die Tochter. „‚Ich geh mit meiner Pflegerin raus!`,“ würde die Mutter dann nur sagen. Monika J. freut sich über solche Worte. „Hauptsache, Mama fühlt sich wohl! Und das tut sie.“
Drei Mal täglich fahren Pflegerinnen der mission:ambulant gGmbH Erika K. an, übernehmen die medizinische Versorgung, helfen bei der Körperpflege, bereiten das Mittagessen vor und machen mit ihr Übungen, die sie fit halten. Zum Beispiel Fingerübungen. Einen kleinen Moment muss die zierliche Dame noch nachdenken, wie das mit der Reihenfolge der Finger funktioniert. Dann aber klappt es wie am Schnürchen, trifft Finger auf Finger, wie es die Übung vorsieht. Wieder trägt Erika K. ihr leises Lächeln auf den Lippen, strahlt mit ihren Augen. Die Freude über das Gekonnte ist ihr deutlich anzusehen.
Dank der mission:ambulant bleibt der Blutzuckerwert der Diabetikerin konstant, zur großen Freude der Ärztin. Erika K. hält auch ihr Gewicht, selbst wenn das Hungergefühl oftmals nicht vorhanden ist. Regelmäßig motivieren die Pflegerinnen zum Essen und Trinken.
Zehn Jahre lebt die betagte Dame nun schon in ihrer kleinen Wohnung in Findorff. „Hier geh ich auch nicht weg!“, sagt Erika K. sehr bestimmt. Muss sie auch nicht. Dank der mission:ambulant kann sie bestens versorgt in ihrem vertrauten Zuhause leben und hoffentlich noch lange ihren geliebten Balkon genießen.